Bräuche und Traditionen rund um die Hochzeit
Du warst schon auf Hochzeiten oder hast im Fernsehen verschiedene Bräuche gesehen und der Sinn einiger Sachen ist Dir wortwörtlich schleierhaft?
Hochzeiten werden schon seit vielen Jahrhunderten als offizielle Zeremonien gefeiert. Da ist es keine Überraschung, dass sich über die Jahrhunderte hinweg einige Traditionen angesammelt haben. Deswegen möchte ich Dir einen Überblick über die gängigsten Bräuche rund um die Hochzeitskleidung und das Fest geben. Vielleicht inspiriert es Dich für Deine eigene Hochzeit oder klärt einige Fragen auf.
BRÄUCHE UND TRADITIONEN ZUR HOCHZEITSKLEIDUNG
Etwas Neues – Zeichen für die anbrechende Zukunft
Das Tragen eines neuen Kleidungsstückes symbolisiert den Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Denn mit dem Tragen von etwas Neuem zeigst Du, dass Du bereit bist den ankommenden Weg zu gehen.
Da sich mittlerweile der Kleidungsstil innerhalb von 20 Jahren sehr geändert hat, ist es üblich geworden, dass sich die Braut ihr eigenes Hochzeitskleid kauft. Verbunden mit Kultur oder einer Vorgeschichte, tragen in immer weniger Fällen Bräute das Kleid ihrer Mutter. Aber zum Neuen muss nicht nur das Kleid zählen, dazu können auch Schuhe, Dessous oder Accessoires gehören.
Etwas Altes – Zeichen für das bisherige Leben
Das Tragen etwas Alten hat eine Bedeutung für Deine Familie und Freunde. Du bist bereit den neuen Lebensabschnitt zu beginnen, aber das heißt nicht, dass du deinen bisherigen Weg abschneidest. Mit dem Symbol etwas Altes zu tragen, zeigst Du, dass Du für Freunde immer da bist und Teil Deiner Familie bleibst.
Hier darfst Du alles tragen, was einen nostalgischen Wert oder eine besondere Bedeutung hat. Beispielsweise kannst Du Fotos von Angehörigen einstecken, die die Hochzeit nicht miterleben können. Es gibt auch die Tradition, etwas vom Brautkleid der Mutter zu übernehmen. Hier kannst Du zum Beispiel die Schleife ihres Kleides auf Dein eigenes nähen. Du bist hier ganz frei bei Deiner Wahl!
Das Strumpfband
Mittlerweile braucht man das Strumpfband nicht mehr um die Strümpfe zu halten, aber es hat sich als traditionelles Accessoire gehalten, auf das kaum eine Braut mehr verzichten möchte. Beim Hochzeitsfest gibt es auch einen unterhaltsamen Brauch, bei dem der Bräutigam den Strumpf seiner Braut vor den Gästen ohne Hände auszieht. Nach diesem Spektakel kann das Strumpfband versteigert werden, um so die Kasse der Flitterwochen etwas aufzustocken. Oder es wird in die Junggesellenrunde geworfen und der Fänger wird als nächstes heiraten.
Etwas Geliehenes – Zeichen des guten Wunschs
Bei diesem Brauch „leiht“ man sich das Glück einer glücklichen Braut aus. Dieses Glück soll dann natürlich auf die Ehe übertragen werden und auch den guten Wunsch der Bräute für die eigene Ehe zeigen.
Die Auswahl der glücklichen Braut liegt ganz an Dir: Zum Beispiel kannst Du dafür Familienangehörige oder auch Freundinnen wählen. Als Gegenstand wird oft ein Seidentuch, ein Schmuckstück, eine Tasche oder sogar die Familienbibel genutzt.
Etwas Blaues – Zeichen der ewigen Treue
Dieser Brauch kommt aus der Antike. Damals trug die Braut ein blaues Gewand. Die Farbe Blau steht für Reinheit und Treue gegenüber ihrem Mann. Erst ab 1600 vor Christus wurde das Tragen heller Kleider immer beliebter, denn Weiß symbolisiert die Tugenden wie Reinheit und Jungfräulichkeit.
Deswegen ist es typisch geworden ein blaues Strumpfband zu tragen, um so die Farbe der Treue miteinzubeziehen. So kannst Du aber auch Deinen Haarschmuck, Deinen Blumenstrauß oder kleine Details anpassen. Wenn Du mutig bist, kannst Du auch blaue Schuhe unter Deinem Kleid anziehen.
Der Schleier – Zeichen der Reinheit
Die Geschichte des Schleiers beginnt noch vor dem Brautkleid. Er hatte damals ganz unterschiedliche Bedeutungen, aber hauptsächlich symbolisiert er die Jungfräulichkeit und Reinheit, schützt aber auch vor dem Bösen beim Eintritt in den neuen Lebensabschnitt.
Heutzutage ist der Schleier ein schönes Accessoire, welches es in verschiedenen Längen gibt. Zum Stil des Kleides können diese schlicht, aber auch ausgefallen sein. Ein Paar Bräute lassen den Schleier auch weg und lassen sich dafür eine schöne Frisur machen. Das ist allein Deine Entscheidung, je nachdem mit was Du Dich wohl fühlst.
BRÄUCHE UND TRADITIONEN ZUM HOCHZEITSFEST
Torte anschneiden
Traditionell beginnt die Hochzeitsfeier mit dem gemeinsamen Anschneiden der Hochzeitstorte durch das Brautpaar. Dabei nehmen sie gemeinsam das Messer und man sagt, wessen Hand oben liegt, hat auch das Sagen in der Ehe. Interessant finde ich, dass die mehrstöckige Hochzeitstorte auf eine englische Tradition zurückgeht. Denn damals brachten die Gäste Kuchen mit, welche aufeinandergestapelt wurden. Über den Turm der Torten küsste sich dann das Brautpaar.
Hochzeitsglocken läuten
Ein schöner und sehr gängiger Brauch sind die Hochzeitsglocken. Dabei bekommen alle Gäste kleine Glöckchen und sobald einer anfängt zu klingeln, muss sich das frisch vermählte Brautpaar küssen. Und das sehen auf einer Hochzeit ja alle Beteiligten gern!
Brautentführung
Sicherlich hast Du schon von der Brautentführung gehört. Dieser Brauch geht auf ein sehr schlimmes Thema zurück. Früher wurden Frauen auf Grund von Frauenmangel entführt. Im alten Sparta zum Beispiel, musste die Frau nach einer gelungenen Entführung den Dieb heiraten.
Heute hingegen hat es sich als lustiges Event während des Hochzeitsfestes eingebürgert. Dabei nutzen Freunde oder Verwandte den Moment, in dem der Bräutigam abgelenkt ist. Normalerweise fährt man in eine Kneipe oder ein Café in der Nähe – es sollte ja nicht zu lange dauern, da es sonst für die Gäste langwierig wird. Dann ist es die Aufgabe des Bräutigams die Braut zu finden und die Entführer zu entlohnen.
Blumenstrauß werfen
Der Blumenstraußwurf verhält sich ähnlich wie das Werfen des Strumpfbandes, dass ich oben erwähnt habe. Nur dieser Brauch ist weitaus geläufiger. Dabei stellen sich alle unverheirateten weiblichen Gäste in einen Kreis und die Braut wirft über die linke Schulter den Strauß in die Runde. Wem der Strauß zu schade ist, kann natürlich auch einen Zweitstrauß verwenden. Bei diesem Brauch gilt, dass die Fängerin als nächstes heiraten wird.
Deine Betty.